In der Automatisierungs- und Prozesstechnik ist Sensorik nicht mehr wegzudenken. Diese übernehmen wichtige Aufgaben der Überwachung und Regelung. Um schnelle und präzise Messwerte zu erhalten, sind Stabsensoren oft nahe am Prozess angebracht. Der bisherige Einbau der Stabsensoren lässt einen bedienungsfreundlichen und gefahrlosen Tausch unter Prozessbedingungen nicht zu.

Falsche Messwerte von defekten und nicht kalibrierten Sensoren haben Einfluss auf die Qualität des Produktes. Ein defekter Sensor führt somit im schlimmsten Fall zum Stillstand des Prozesses und vermindert die Produktivität. Eine vorbeugende Instandhaltung während des Betriebes kann nicht stattfinden, da viele Prozesse ständig unter Druck stehen müssen.

Die Postberg+Co GmbH aus Kassel kennt diese Problematik. Als führender Hersteller für Messtechnik im Bereich der Druckluft und Entwickler patentierter Prozessschnittstellen ist die Verfügbarkeit von Messsensensorik von zunehmender Wichtigkeit für Ihre Kunden. Fast immer wird in Rohrleitungen oder Behältern gemessen. Viele Großunternehmen können dabei die Druckluft nie oder nur selten abstellen, um die Sensorik zu installieren bzw. zu warten oder instand zu setzen.

Mittels TÜV geprüfter Anbohrschelle können Rohrleitungen bis 16 bar angebohrt werden. Diese Vorgehensweise ist mittlerweile betriebsbewährt und an vielen Druckluftanlagen erfolgreich installiert worden. Das Problem lag technisch gesehen, eher in dem gefahrlosen Ein- und evtl. späteren Ausbau der Messsensorik, hier in der Regel Druckluftzähler.

Stand der Technik war bisher immer eine Gewinde, Klemm- oder Schneidringverschraubung. Bis zur genauen Positionierung des Stabsensors konnte die Sensorik durch den Druck immer wieder „herausfliegen“. Zwar war der Sensor durch einen Seegerring in der Endposition gesichert, jedoch war die Beschleunigung oft so unberechenbar, dass der Monteur sehr aufmerksam sein musste. Auch die nicht berechenbare Kette hatte Einzug in die Messtechnik erhalten, um Stabsensoren an dem plötzlichen „Losschießen“ zu hindern.

Ein weiteres Problem ist das Entweichen von Druckluft während der Montage. Je nach Druck sind Leckagegeräusche nicht zu unterschätzen und vermitteln eine „Operation am offenen Herzen“. Alles in allem eine Sache für Spezialisten und nicht für Ungeübte. Hinzu kommt, dass bei kalorimetrischen Sensoren die Eintauchtiefe und die Ausrichtung maßgeblichen Einfluss auf die Messgenauigkeit haben, da es sich um eine geometrische Punktgeschwindigkeitsmessung handelt.

Um eine “Montage bzw. Demontage unter Druck“ für Ungeübte zu ermöglichen hat der Erfinder und Gründer Hans-Jürgen Postberg den PBCOver entwickelt. Dieser verbindet drei Funktionen in einem revolutionären Gerät:

  • den Rückschlagschutz, d.h. der Sensor kann beim Einbau nur in eine Richtung geschoben werden
  • die Abdichtung gegen den Prozess, d.h. durch einen gekapselten O-Ring kann keine Druckluft beim montieren entweichen
  • die positionierbare Fixierung, da wie beim Druckpunkt einer Autokupplung eine millimeter-genaue Eintauchtiefe und Ausrichtung möglich ist.

 

 

Dadurch wird eine sichere und gefahrlose „Einhandmontage“ der Sensorik mit dem PBCOver möglich. Für die Fixierung des Sensors in der Endposition ist kein Werkzeug notwendig. Da der Sensor durch den Rückschlagschutz in Position gehalten wird, kann dieser problemlos über die Rändelschraube festgezogen werden. Eine zweite Hand, wie bei der Gewinde, Klemm- oder Schneidringverschraubung für das Halten des Sensors und das Anlegen des passenden Schraubenschlüssels, entfällt.

Auch die Demontage geht leicht von der Hand. Die Rändelschraube wird gelöst und über den federgelagerten Druckpunkt in Richtung der Rohrleitung gedrückt. Damit kann der Sensor millimeterweise aus der Rohrleitung geführt werden. Gegenüber dem Prozess schließt vor der Demontage dann die Messarmatur (Kugelhahn für weitere Messsensorik) ab.

Der kalorimetrische Stabsensor für Druckluft ist jedoch nur ein Beispiel einer praxisnahen Anwendung. Sei es die Messung mittels thermischer, kapazitiver, hydrostatischer und vieler anderer Messverfahren: Überall kommen Gewinde-, Klemm- und Schneidringverschraubungen vor. Die Stabsensoren haben somit eine neue Möglichkeit „dreifach an die Hand“ genommen zu werden – kinderleicht - wer es einmal probiert hat, will es nicht mehr missen.

Der Fachartikel Druckhalten ist messtec drives Automation 4/2011 erschienen. Hier zum download

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